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Oboe

Geschichte

Die Oboe gehört zur Familie der Doppelrohrblattinstrumente. Diese hat es schon im 3. Jahrtausend in Mesopotamien gegeben. Meistens wurden sie paarweise gespielt. Sie verbreiteten sich über den gesamten Orient und kamen als Aulos in das antike Griechenland und als Tibia nach Rom. Im Mittelalter entstand die Schalmei und aus dieser entwickelte sich um 1400 die Familie der Bombarte. Die Oboe ist ein Nachkomme des Diskantinstruments dieser Familie.
Ihre heutigen Form erhielt die Oboe im 17. Jahrhundert in Frankreich. Jean de Hotteterre und M. Philidor gelten als ihre Erfinder. Im Lauf der Jahre haben sich mit dem deutschen und französischen zwei Systeme durchgesetzt: Die französische Oboe, 1840 vom Georges-Louis-Guillaume Triébert entwickelt, hat eine zylindrische, enge Bohrung, eine veränderte Lage der Löcher und wird mit einem schmalen Blatt gespielt. Die konisch gebaute deutsche Oboe von J. Sellner zeichnet sich durch einen warmen und ausfüllenden Ton aus. Ins Orchester wurde sie in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von Jean-Baptiste Lully eingeführt. In der heutigen Konzertpraxis hat sich die Oboe beim Stimmen als Tongeber etabliert.

Charakteristika

Heute bestehen Oboen aus einem Mundstück und einer dreiteiligen Röhre aus Hartholz mit Stürze. Sie haben 16-22 Löcher, von denen sechs mit den Fingern abgedeckt werden. Der Rest wird mit einem komplizierten Klappenmechanismus aus Silber oder versilbertem Metall geschlossen. Das Doppelrohrblatt, das zur Tonerzeugung vom Spieler angeblasen wird, besteht aus zwei schnabelförmig zugeschnittenen Rohrblättern, die auf ein Metallröhrchen aufgebunden werden, das mit Kork abgedichtet wird.
Der Ton wird erzeugt, indem ein Luftstrom in das Mundstück geleitet wird, so dass die Lamellen des Rohres periodisch gegeneinander schwingen. Es entsteht ein obertonreicher, durchdringender Klang. Der Spieler kann diesen Ton mit seinen Lippen stark beeinflussen und dem Instrument somit einen individuellen Klang geben. Der Tonumfang reicht von b bis a3, der optimale Klangbereich liegt zwischen b und d3. Im Orchester werden Oboen normalerweise paarweise eingesetzt.
Es gibt neben der Oboe noch die Oboe d’amore, die Oboe da caccia, das Heckelphon und das Englisch Horn. Alle sind mit einem sogenannten Liebesfuß, einem birnenförmigen Schallbecher, versehen. Das aus der Oboe da caccia entwickelte Englisch Horn erhielt um 1820 eine gerade Form mit dem modernen Klappenmechanismus. Das gebogene Mundstück und das längere Rohr sind beibehalten worden. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Englisch Horn regelmäßig im Orchester eingesetzt.

Zitat

Rossinis herrliche Ouvertüre 'Die seidene Leiter' wird kaum noch gespielt, es sei denn, ein Dirigent will seinen Oboisten ärgern."

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